Menschenrechtsorganisationen werfen der türkischen Polizei willkürliche Gewalt vor. Die USA haben ihre Besorgnis über das Vorgehen der Regierung ausgedrückt.
Istanbul. Nach der Festnahme des populären Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu sind in der Türkei fast 1.900 weitere Menschen festgenommen worden. Das teilte der türkische Innenminister Ali Yerlikaya am Donnerstag mit. Unter den Festgenommenen war laut Aussagen der türkischen Opposition auch ein Anwalt Imamoglus.
Turan Taskin Özer, Abgeordneter der größten Oppositionspartei CHP, der auch Imamoglu angehört, schrieb in einem Beitrag auf X, dass es sich bei dem Anwalt um Mehmet Pehlivan gehandelt hat. Dieser habe Imamoglu in der jüngsten Untersuchung verteidigt. Özer schrieb, die Gründe für Pehlivans Verhaftung seien erfunden.
Am Freitag Nachmittag ist Pehlivan aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden. Er wurde unter der Bedingung einer Ausreisesperre freigelassen, wie die Nachrichtenagentur Anandolu weiter berichtete.
Insgesamt wurden seit Beginn der Massenproteste in der Türkei 1.879 Verdächtige festgesetzt worden, darunter 260, gegen die Untersuchungshaft verhängt worden sei. Weitere 468 seien unter gerichtlicher Aufsicht freigelassen worden, während ihre Verfahren andauerten. Insgesamt liefen noch Verfahren gegen 662 Menschen.