Andres Veiel ist einer, der furchtlos heikle Themen anpackt und sich hier an eine Ikone wagt, Gudrun Ensslin in ihren Schwächen und Unsicherheiten zeigt, im Zwiespalt von bürgerlicher Herkunft und ménage à trois und in ihrer Selbstzerstörung - erst in der absoluten Liebe zu Bernward, dann in ihrer kalten Radikalität an der Seite Baaders. Die Zeichnung einer an der Seele beschädigten und orientierungslosen Generation, die neue Identitäten entwickelt, tut weh.